91 Jesus erscheint dem Lazarus nach der Auferstehung. Belohnung für seinen Gehorsam - 683 Bd 12

91 Jesus erscheint dem Lazarus nach der Auferstehung. Belohnung für seinen Gehorsam - 683 Bd 12
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Produktinformationen "91 Jesus erscheint dem Lazarus nach der Auferstehung. Belohnung für seinen Gehorsam - 683 Bd 12"

VORBEMERKUNG: Lazarus, ein sehr reicher und angesehener Jude und kein Freund der Pharisäer, war mit seinen beiden Schwestern Maria und Martha fast während der ganzen öffentlichen Tätigkeit Jesu, zusammen mit seinen Aposteln und Jesu Mutter, ein Freund des Meisters. Er kehrte dort öfter ein, bekam Unterstützung (z.B. Vermietung  des „Abendmahlsaales“ für das letzte Pascha Mahl Jesu mit seinen Jüngern und Einsetzung der hl. Eucharistie kurz vor seinem Leiden) und half, wo immer er gefragt oder benötigt wurde. Er bekam von Jesus einige Tage vor seinem Leiden in Jerusalem den Auftrag, Bethanien bzw. sein dortiges großes Anwesen nicht zu verlassen, sondern den Aposteln als Stückpunkt, als Sammelpunkt nach ihrer schrecklichen Chaos Phase während der Jesu Passion zu dienen. Sie zu ermutigen, da sie meist schreckliche Schuldgefühle hatten, dass sie Ihren Herrn während seiner Leidensprüfung feige verlassen haben und irgendwo in der Gegend verzweifelt herumirrten. Allein die Gottesmutter war wie ein Fels in der Brandung in Ihrem Glauben an die Auferstehung ihres Sohnes. Die Apostel – obwohl der Herr lange vorher immer wieder sein bevorstehendes Leiden und seine Auferstehung klar prophezeite: Verstopfte Ohren! Nun, der Herr erschien ja nach seiner Auferstehung durch 40 Tage hindurch vielen Personen und sicherlich war Lazarus einer der Ersten, dem dieser Trost, dieses beglückende Emporheben aus der Trauerzone zu Teil wurde.

 

 683. JESUS ERSCHEINT LAZARUS

 

Die Sonne eines heiteren Aprilmorgens übergit die Rosen- und Jasminbüsche im Garten des Lazarus mit Glanz. Und die Buchsbaum- und Lorbeerhecken, die sich im leichten Wind wiegenden Wedel einer hohen Palme am Ende des Weges und der dichte Lorbeer am Fischteich scheinen von einer geheimnisvollen Hand gewaschen, so viel Tau ist über Nacht gefallen und läßt die Blätter nun sauber und wie mit neuem Email überzogen erscheinen, so glänzend und makellos sind sie. Das Haus aber schweigt wie ein Totenhaus. Die Fenster sind offen, doch kein Laut, kein Geräusch dringt aus den verdunkelten Zimmern, deren Vorhänge zugezogen sind. Im Inneren, hinter der Vorhalle, die von vielen Zimmern mit weit offenstehenden Türen umgeben ist - und es ist sonderbar, diese gewöhnlich für eine mehr oder weniger große Anzahl von sten hergerichteten Räume nun leer und aufgeräumt zu sehen - , befindet sich ein weiterer großer, gepflasterter und von einem Säulengang umgebener Hof, in dem da und dort Sitzgelegenheiten stehen. Auf diesen und sogar auf dem Boden, auf Matten oder auch auf dem nackten Marmor sitzen viele Jünger. Unter ihnen sehe ich die Apostel Matthäus, Andreas, Bartholomäus, die Brüder Jakobus und Judas des Alphäus, Jakobus des Zebedäus und die Hirtenjünger mit Manaen, sowie noch andere, die ich nicht kenne. Den Zeloten, Lazarus und Maximinus sehe ich nicht. Schließlich kommt letzterer mit Dienern herein und verteilt an alle Brot und verschiedene andere Speisen, Oliven, Käse und Honig. Es gibt auch frische Milch r den, der will. Aber niemand hat Lust zu essen, so sehr 3

«Und kannst du dir das verzeihen?»

 

«Nein. Doch ich will es, so gut ich kann, wiedergutmachen und nicht in fruchtlose Niedergeschlagenheit verfallen. Wir müssen uns zusammenschließen, uns um Johannes versammeln, um von seinen letzten Stunden ~u erfahren. Johannes ist ihm immer gefolgt», antwortet der Gefährte Bartholomäus Philippus.

 

«Wir dürfen seine Lehre nicht sterben lassen, müssen sie der Welt verkünden. Wir müssen wenigstens sie am Leben erhalten, da wir zu schwerfälJig und langsam waren, um ihn rechtzeitig vor seinen Feinden zu retten», sagt der Zelote.

 

«Ihr hättet ihn nicht retten können. Nichts konnte ihn retten. Er hat es mir gesagt. Und ich wiederhole es euch noch einmal», sagt Lazarus mit Nachdruck.

 

«Du wußtest es, Lazarus?» fragt Philippus.

 

«Ich wußte es. Meine Qual war es, seit dem Abend des Sabbats durch ihn selbst von seinem Tod und seinen Leiden zu wissen, und auch zu wissen, wie wir uns benehmen würden...»

 

«Nein. Du nicht. Du hast nur gehorcht und gelitten. Wir haben uns feige benommen. Du und Simon, ihr habt das Opfer des Gehorsams gebracht», unterbricht ihn Bartholomäus.

 

«Ja, wir haben uns dem Gehorsam geopfert. Oh, wie schwer ist es doch, im Gehorsam gegen den Geliebten der Liebe zu widerstehen! Komm, Philippus! Fast alle Jünger sind in meinem Haus. Komm auch du.»

 

«Ich schäme mich, vor der Welt und den Gefährten zu erscheinen...»

 

«Wir sind alle gleich!» seufzt Bartholomäus.

 

«Ja, aber ich habe ein Herz, das sich nicht verzeiht.»

 

«Das ist Stolz, Philippus. Er hat am Abend des Sabbats zu mir gesagt: "Sie werden sich nicht verzeihen. Sage ihnen, daß ich ihnen verzeihe, denn ich weiß, daß sie nicht frei handeln. Es ist Satan, der sie vom rechten Weg abbringt." Komm!»

 

Philippus weint heftiger, doch er gibt nach. Er geht so gebeugt, als sei er in wenigen Tagen alt geworden, an der Seite des Lazarus bis in den Hof, in dem alle auf ihn warten. Der Blick, mit dem er die Gefährten ansieht, ist derselbe, mit dem auch die Gefährten ihn ansehen, und er ist das klarste Bekenntnis ihrer grenzenlosen Niedergeschlagenheit.

 

Lazarus bemerkt es und sagt: «Noch ein Lamm aus der Herde Christi, das in Angst vor dem Kommen der Wölfe und nach der Gefangennahme des Hirten geflohen ist, wurde von seinem Freund zurückgebracht. Diesem Verirrten, der die Bitterkeit erfahren hat, allein zu sein und ohne den Trost, in Gesellschaft seiner Brüder seinen Fehler beweinen zu können, wiederhole ich das Vermächtnis der Liebe unseres Herrn.

 

Er - ich schwöre das in Gegenwart der himmlischen Chöre - hat mir

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schrecklichen Stunde, da er am Kreuz erhoht wurd~. Alles w1rd hell, all~s

 

~t:n .. hsSinn t undbehalten gedeiht. hätte. Es gibt Alles, kein was Wort, ich das von nurihm semen o~erarmen, ~be~ ihn menschh ~~hört -

 

h b wird lebendig, und mein ödes Land verwandelt sich m emen bluhend:neGarten, wo jede Blume ihren Namen hat und alle Säfte aus seinem

 

heiligen Herzen Leben erhalten. . . . .

 

Ich glaube, Christus! ~nd damit auch diese hier an dich gla~ben,_ an

 

d · Verheißunoen, an deme Vergebung und an all das, was du bist, biete

 

erne O • · L hr · h · b 1 ich dir mein Leben an. Nimm es, aber gib, daß deme ~ e mc t shr t.

 

Zerbrich den armen Lazarus, aber führe die zerstr~uten Gheder_~es ap~storschen Kerns wieder zusammen. Alles, was du willst, aber dafur gewahre, daß dein Wort lebendig und ewig sei und all jene jetzt und immerdar zu ihm kommen, die nur durch dich das ewige Leben erlangen können.»

 

Lazarus ist wirklich inspiriert. Die Liebe trägt ihn zu höchsten Höhen empor, und seine Begeisterung is~ so groß, daß .er a~ch die Ge_fährten mitreißt. Sie rufen ihn von allen Seiten, als ob er em Beichtvater, em Arzt, ein Vater wäre.

 

Ich weiß nicht warum, aber der Hof des reichen Lazarus läßt mich an die Häuser der christlichen Patrizier in den Zeiten der Verfolgung und der heroischen Glaubenstreue denken...

 

Er beugt sich gerade über Judas des Alphäus, dem es nicht gelingt, einen Trost zu finden für seinen Kummer, den Meister und Vetter verlassen zu haben, als etwas ihn veranlaßt, sich mit einem Ruck aufzurichten. Er dreht sich um und sagt klar und deutlich: «Herr, ich komme!» Sein übliches Wort des prompten Gehorsams. Und er eilt hinaus, als würde er jemandem folgen, der ihn gerufen hat und ihm vorausgeht.

 

Alle sehen sich erstaunt an und fragen einander.

 

«Was hat er denn gesehen?» «Es ist doch nichts gewesen!» «Hast du eine Stimme gehört?» «Ich nicht.»

 

«Ich auch nicht.»

 

«Was dann? Ist Lazarus vielleicht wieder krank?»

 

«Vielleicht. .. Er hat mehr gelitten als wir und uns Feiglingen noch dazu so viel Kraft gegeben. Vielleicht fiebert er nun.»

 

«Tatsächlich ist sein Gesicht sehr eingefallen.» «Und seine Augen haben geglüht beim Sprechen.» «Es war wohl Jesus, der ihn in den Himmel gerufen hat.»

 

«Lazarus hat ihm ja soeben sein Leben angeboten... Und wie eine

 

Blume hat er ihn sofort gepflückt... Oh, wir Elenden! Was tun wir jetzt?» Die Bemerkungen sind unterschiedlich und bekümmert.

 

Lazarus läuft eiligst durch die Vorhalle und hinaus in den Garten, und

 

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